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Die vergessenen Tsunamiopferin Khaolak

Die Flucht vor der brutalen Militärjunta führt selten ins Glück. Als illegale Einwanderer sind Burmesen lange vor dem Tsunami nach Thailand gekommen. Viele haben bei der Katastrophe ihr Leben verloren. Sie haben nie Entschädigungen oder Zuwendungen erhalten, weder von thailändischen Behörden noch von Hilfsorganisationen. Diejenigen, die überlebt haben, sind heute Freiwild, zumeist für raffgierige Unternehmer. Sie schlagen sich mit den schmutzigsten Jobs durchs Leben und sind der korrupten Polizei schutzlos ausgeliefert.

Bei unserem letzten Besuch in Khaolak im Januar dieses Jahres haben wir verschiedene burmesische Familien besucht. Unsere Helfer haben uns darauf aufmerksam gemacht. Es wurde uns mitgeteilt, dass sie keine Entlohnung für Ihre Arbeiten bekommen und somit nichts zu essen haben. Meist hausen die Burmesen direkt an Ihrer Arbeitsstelle oder am Rande von Wohnsiedlungen in der Nähe von Müllhalden.
Uns, als Europäer, die den bestialischen Modergeruch nicht gewohnt sind, dreht es fast den Magen um. Immer wieder huschten Ratten durch die Behausungen, manchmal auch eine Schlange. Ein 9-jähriges Mädchen berichtete, dass die meisten Angst vor den vielen Glassplittern haben, die einem in Hände und Füße schneiden. Viele Familien leben von der Verwertung von Plastikabfällen, z.B. weggeworfene Wasserflaschen, Einkaufstüten oder Verpackungsmüll.
Das bringt umgerechnet pro Tag 1 € für eine Familie mit mehreren Personen. Ein menschenunwürdiger Job, aber sie haben keine andere Wahl.

Vor einigen Jahren flüchteten die Familien aus Burma in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Provinz Phang Nga. Die meisten leben illegal in Thailand. Das macht die „Burma People“ zu billigsten Arbeitskräften für thailändische Unternehmer. Auch die Polizei schützt sie nicht, sondern bereichert sich durch Schmiergeld.

Immer wieder tauchen entlang der thailändisch-burmesischen Grenze verkohlte oder halbverweste Leichen von Burmesen auf, die von gewissenlosen Menschenschmugglern getötet und verscharrt wurden. Mindestens 2 – 3 Mal im Monat werden die Burmesen von Uniformierten, meistens in der Nacht, überrascht, und falls sie kein Schutzgeld bezahlen können, abgeschoben. Wenn sie zahlen können oder sie ihrer letzten Habseligkeiten beraubt worden sind, dürfen sie weiter im Land bleiben.

All diese Schikanen nehmen die meisten Burmesen auf sich, denn im eigenen Land ginge es ihnen noch viel schlechter. In Thailand, so sagt uns eine alte Frau, herrscht wenigstens kein Krieg.

Wir wollen nun bei unserem nächsten Besuch im Dezember, wie beim letzten Mal, verschiedene, vom Tsunami geschädigte, Burmesen-Familien besuchen und sie mit lebensnot- wendigen Dingen wie z.B. Nahrung, Medikamenten, Decken, Kleider unterstützen. Viel können wir ihnen nicht geben, denn sie sind ständig auf der Flucht.

Wir wissen, dass es nur "ein Tropfen auf den heißen Stein" ist.  
 


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